Anna Fernstädt, die sympathische Skeleton-Pilotin aus Berchtesgaden, hat es geschafft:
Sie fährt als Junioren-Weltmeisterin zu den olympischen Spielen nach PyeongChang! Heute startet ihr Flieger in Richtung Südkorea und der Traum „Olympia“ beginnt!
Wir haben mit der 21-jährigen Polizistin über das anstehende Abenteuer gesprochen…
Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart hat sich das Blatt relativ kurzfristig noch zum Positiven gewendet und Anna holte zuletzt bei der Junioren-Weltmeisterschaft in St. Moritz den Siegertitel. Dort, so berichtet Anna, habe sie auch von der Nominierung für die Olympischen Spiele erfahren. Schließlich nominiere ja der DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) und nicht der eigene Verband die Sportler.
Was ihr als erstes durch den Kopf ging, als klar war, dass sie qualifiziert ist?
„Geil, geil, geil! Mehr eigentlich erstmal nicht, da ich dann gleich ins Training musste und gar nicht Zeit hatte, viel mehr darüber nachzudenken…“
Dennoch ist Olympia für die Skeleton-Pilotin bis zuletzt „gar nicht so im Vordergrund. Es wird eigentlich wie immer auf einen Wettkampf hintrainiert.“ Schließlich sei sie zu Hause und habe den ganz normalen Alltag um sich. Bis auf einige Interviewanfragen von Fernsehen, Radio und Zeitungen verändere sich im Tagesablauf eigentlich nichts.
Kaum zu glauben eigentlich, zumal Anna Olympia am Anfang der Saison schon so gut wie abgeschrieben hatte.
Die Vorbereitung auf Olympia ist im Prinzip identisch zu der für jeden anderen Wettkampf, erzählt Anna. „Allerdings haben wir eine längere Pause, sprich, wir können ein bisschen mehr trainieren als sonst. Aber in der Woche vorm Wettkampf ist alles wie immer.“
Im Training von Spitzensportlern spielt Ernährung eine große Rolle: „Jetzt zu Hause habe ich keine Probleme mich richtig zu ernähren. Ich hoffe, es gibt im olympischen Dorf auch ein bisschen “deutsches” Essen, damit die Umstellung nicht zu groß wird.“
Perfekte Rahmenbedingungen, um Arbeit und Sport zu integrieren, findet Anna glücklicherweise bei ihrem Arbeitgeber vor:
„Da ich bei der Bayerischen Landespolizei in der Spitzensportförderung bin, ist das gar kein Problem. Wir haben von Ende März bis Ende Juli Ausbildung und sind den Rest des Jahres freigestellt. Also kein Problem!“ Anna startet in diesem Frühjahr mit dem dritten von fünf Ausbildungsjahren.
Zum Skeleton kam die Polizistin nach dem Umzug mit ihrer Familie aus Groß-Umstadt nach Berchtesgaden 2010. Dort war sie im Turnsport sehr aktiv. Einen guten Turnverein, wie zuvor in Heusenstamm, gab es am neuen Wohnort dann nicht, wohl aber Wintersportmöglichkeiten. Nach ihrer Qualifikation für die Junioren-Auswahl hat Anna dann mit dem Turnen endgültig aufgehört.
Skeleton habe mit dem Turnen gemeinsam, dass es auf das Körpergefühl ankomme, berichtet Anna. Bäuchlings, mit dem Kopf voran, stürzt sich die für ihr gewinnendes Lächeln bekannte Sportlerin auf einem Schlitten die Eisrinne hinab. Ganz schön verrückt – und seit 2002 auch wieder olympisch.
Zum Glück, denn am 16. und 17. Februar, jeweils um 20.20 Uhr Ortszeit (12.20 deutsche Zeit) können wir live mit Anna mitfiebern! Ihre Läufe werden in Deutschland an beiden Tagen auf ARD bzw. ZDF übertragen…
Im Koffer für Südkorea ist „eigentlich das gleiche wie immer: Alles, was man für eine Wettkampf-Woche/-Reise braucht. Nur ein bisschen mehr, weil es ja knapp 3 Wochen sind.“
Wir drücken dir alle Daumen, Anna, und freuen uns schon, dich live vor dem Fernseher anfeuern zu können!